Auch wenn ihr euch vielleicht noch nicht allzu intensiv mit Tequila und seinen Darreichungsformen auseinander gesetzt habt, eines könnte euch trotzdem schon von weitem aufgefallen sein: Tequila ist nicht gleich Tequila, je nach Alter und Lagerung verändert sich seine Farbe – und auch sein Geschmack. Auch hier hat die mexikanische Tequila-Behörde das sagen, sie unterscheidet zwischen den folgenden Qualitäten:
Blanco
Blumig, frisch, agavig und ein wenig scharf – wird der Tequila direkt nach dem Destillieren abgefüllt oder vor Abfüllung maximal 2 Monate in Stahlfässern oder neutralen Eichenfässern lagert, kann er als Blanco verkauft werden. Ein guter Blanco schmeckt pur bei Zimmertemperatur hervorragend, dafür braucht es weder Salz noch Zitrone. Natürlich kann man mit dem Blanco auch großartige Cocktails und Longdrinks zubereiten.


Reposado
Lagert der Tequila nach der Destillation zwischen 2 und 11 Monaten in Eichenholzfässern (meistens französische Eiche oder Weißeiche), bezeichnet man ihn als Reposado, was mit „ausgeruht“ übersetzt werden kann. Reposados haben eine goldene Farbe, zu den Agavenaromen des Blanco gesellt sich eine feine Holznote, das Geschmacksprofil wird insgesamt etwas weicher als das des Blanco. Über den Zeitraum der Lagerung verdampft auch ein Teil des Wassers, weshalb der Reposado vor dem Abfüllen mit Trinkwasser wieder auf den gewünschten Alkoholgehalt verdünnt wird. Wie beim Blanco gilt auch hier: der Mythos von Orange und Zimt zu “goldenem” Tequila ist ein Marketingtrick aus Europa mit keinem Bezug zu mexikanischer Trinkkultur, genießt euren Reposado lieber pur!
Añejo
Liegt der Tequila zwischen 1 und 3 Jahren in den Fässern, wird er als Añejo bezeichnet. Seine Farbe ist wesentlich dunkler als die des Reposado und geht ins bernsteinfarbene. Die Holzaromen werden stärker, aber auch die Aromen der Agave entwickeln sich. Dazu kommen rauchige Noten, sowie Karamell und Vanille. Bei über 3 Jahren Lagerung bekommt der Añejo den Vorsatz Extra. Je nach Zeit, die der Tequila im Fass verbringt, wird er dunkler und weicher.


Mixto
Mixto Tequilas sind die Ausnahme, von der schon in der Part 1 die Rede war. Für die Bezeichnung Mixto muss der Tequila gerade einmal zu 51% aus der blauen Weber-Agave bestehen. Der Rest des Zuckers, der für die Fermentation benötigt wird, wird zugesetzt. Meistens werden dafür Zuckerrohr, Mais oder Getreide verwendet, da sie im Anbau um einiges günstiger sind als die Agave. Den schlechten Ruf von Tequila haben vor allem die Mixto-Tequilas zu verantworten (ihr kennt ja wahrscheinlich alle diese eine Tequila-Marke mit dem roten Hut). Auch die vermeintliche Tradition Tequila mit Salz und Zitrone zu trinken ist eigentlich eine Marketing-Erfindung der Mixto Industrie, die dabei helfen soll, die schlechte Qualität des Geschmacks der Spirituose zu überdecken. Ursprünglich war der Mixto eine Übergangslösung der mexikanischen Tequila-Behörde, um in ernteschwachen Jahren dafür zu sorgen, dass trotz geringer Erträge genügend Tequila produziert werden konnte.
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